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Vinales Tal

Havanna ist beeindruckend, aber auch etwas anstrengend. Gerade die Luft macht einem zu schaffen. Man merkt erst was für ein Segen ein Katalysator in Autos ist, wenn man in einer Stadt verweilt, wo es keine gibt.

Aber gut eingestimmt auf Kuba geht es, vorläufig, erstmal weiter nach Osten. Ins "Valle de Viñales". Die Berge dort bilden wohl eines der bekanntesten Fotomotive Kubas und sollen auch hier nicht fehlen.

Doch zuerst machen wir einen kleinen Zwischenstopp, um uns das zweit wichtigste in Kuba nach dem Rum anzuschauen. Den Tabak.

Tabakplantage

Tabaktransporter Tabakhütte

Noch haben wir wenig Ahnung, wie aus diesem Blattwerk mal eine Zigarre wird, doch wir wissen jetzt endlich, wofür die ganzen verstreut stehenden Hütten genutzt werden, die wir während der Fahrt gesehen haben. Transportiert wird das Blattgrün noch auf Ochsenkarren von den Feldern zu den kleinen oder auch größeren Hütten. Dort werden die Blätter in Bündel zusammengefasst und zum Trocknen aufgehängt. Nachdem die kubanischen Tabakbauern sich noch einmal in Szene setzen für ein Foto wie aus dem Bilderbuch geht es, wie könnte es anders sein, ab in den Bus.

Wo die Tabakfelder aufhören folgen Mangobäume in Hülle und Fülle. Die Begeisterung der Reisegruppe lässt Dyron, unserem Busfahrer, keine Wahl. Auch hier wird gehalten!

Mangobaum

Mango

Leider hält sich der Reifegrad noch in Grenzen, weshalb wir mit leeren Taschen wieder in unser blaues Reisegefährt einsteigen.

Nächster Halt: "Los Jazmines“ Hotel. Einer der bekanntesten Aussichtspunkte mit Blick auf die Berge. Wohl schon 1000 mal fotografiert und dennoch auch das 1001. Foto wert. Oder ein paar mehr.

Los Jazmines

Vinales Tal

Natürlich will man die Landschaft nicht nur aus der Ferne betrachten. Also wieder ab in den Bus und auf den holprigen Straßen weiter Richtung Vinales (der Stadt). Wer glaubt Nebenstraßen in Deutschlands Großstädten seien ein Graus, der hat kubanische Autobahnen noch nicht erlebt. Dafür ist die Verkehrsdichte angenehm gering.

Angekommen in Vinales wird zuerst der lokale "Supermarkt" gestürmt. Die Wasservorräte müssen aufgefüllt werden. Abgefülltes Trinkwasser, ist im Gegensatz zu Rum, nicht an jeder Ecke zu haben. Villeicht sollten wir unsere Trinkgewohnheiten umstellen?

Vor Ort treffen wir unseren lokalen Guide. Ein Kubaner, der zu DDR-Zeiten in Deutschland studiert hat und unserer Sprache nach all den Jahren noch erstaunlich mächtig ist. Neben seinen linguistischen Fähigkeiten, glänzt er aber vor allem mit Wissen über die lokale Flora und Fauna. Soviel kann mein staubgeplagtes Gehirn nicht speichern. Daher mache ich lieber Fotos.

Huhnüberweg

Reitpause

Baumratte Bananenblüte

Vorbei an den braunen Äckern und den hohen Bergen führt uns unsere Wanderung zur "Casa Fernando". Einer kleinen Tabakplantage, die sich schon recht gut auf Touristen eingestellt hat. Die Begrüßung erfolgt, wie immer, mit Rum. Nicht pur, sondern diesmal mit Mangosaft. Ich stelle fest, man kann fast alles mit Rum veredeln. Etwas irritiert schauen wir, wie unser Guide nach dem Öffnen der neuen Flasche den ersten Schluck auf den Boden schüttet. Eine Opfergabe an die Götter. Jede neue Flasche verliert so ihren ersten Teil, wie uns erklärt wird.

Casa Fernando Tabakbauer

Nur gut, dass die Götter gern teilen und so fließt auch etwas in unsere Gläser. Nachdem der Pegel wieder hergestellt ist, wird uns die Kunst des Zigarrenrollens gezeigt. Nicht auf dem Oberschenkel einer Kubanerin, aber von einem Bauern mit gutem Englisch und Cowboyhut.

Jeder Bauer hat dabei sein eigenes Rezept, wie die getrockneten Blätter fermentiert werden. Der Aufbau der Zigarre ist dagegen immer gleich. Nachdem uns fachgerecht gezeigt wurde, wie die verschiedenen Blätter in Qualität und Reihenfolge zu einem Glimmstängel verarbeitet werden, bleibt nur noch eins zu tun. Probieren. Auch ich als Nichtraucher versuche mein Glück. Nachdem sich die Nebelschwaden und der Hustenreiz lichten, ist der Geschmack relativ angenehm. Und so entschließen wir uns einige der Rollen zu kaufen.

Tabakfelder

Der Rückweg bietet Zeit, um unseren Guide über die Qualität der gekauften Zigarren zu befragen. Wie eine "Monte Cristo" wird uns bestätigt. Passt!

Auch wenn es nicht im Programm steht, wollen wir uns gern noch die bemalte Wand "Mural de la Prehistoria" ansehen. Also machen wir einen kurzen Zwischenstopp und nähern uns über Schleichwege der Touristenattraktion.

Mural de la Prehistoria

Am Aussichtspunkt "Buena Vista" legen wir unseren letzten Zwischenstopp vor dem Hotel ein und nutzen die Aussicht für eine Gruppenfoto.

Bona Vista

Komisches Gruppenbild denkt Ihr??? Nein der Datenschutz. Daher müssen die Vierbeiner als Ersatz herhalten.

Gedanklich haben wir uns schon von dem tollen Ausblick verabschiedet als wir unsere Reise zum Hotel fortsetzen. Doch wir werden eines Besseren belehrt. Der Blick hinter den Bungalows ist im Sonnenuntergang geradezu atemberaubend.

Vinales Tal

Cayo Jutias

Vamos a la playa!! Nach den Wanderungen der letzten Tage haben wir uns etwas Erholung verdient.

Dayron, der mit seinen telekinetischen Fähigkeiten jedes Tier von den Straßen schieben kann, bringt uns wie immer sicher ans Ziel. Und so gelangen wir auf die kleine Halbinsel mit Ihren weißen Sandstränden, wie aus der Werbung für gewisse Kokoskugeln. Neben etlichen Badegästen erwarten uns auch kleine Krabben.

Krabbelei

Cayo Jutias

Also auf zur Premiere. Ja, ich war noch nie im Meer. Soll es geben. Eklig salzig. Da lobe ich mir Süßwasserseen. Dennoch. Das offene Meer hat schon was. Also warum nicht gleich in die Vollen und schnorcheln gehen...schwimmen. So buchen wir uns zu viert eine Tour und schauen uns die Korallen und die Fische an. Kein Vergleich zu Riffen vor Australien, aber dennoch beeindruckend. Nach gefühlt zwei Litern geschlucktem Salzwasser reicht es dann auch und ich bin froh, als es zurück ans Ufer geht.

Noch nass von unten, werden wir durch das Nass von oben überrascht. Strandtag und dann so was. Nur gut, dass nach ca. einer Stunde der Wolkenbruch sein Ende findet und wir uns wieder in die Fluten stürzen können.

Cayo Jutias

Zurück im Hotel beschließen wir, nach dem Abendessen noch in die Stadt Vinales zu fahren, um das kubanische Nachtleben zu erkunden. Einige von uns versuchen sich sogar am gelernten Salsatanz. So locker flockig wie bei den Kubanern(innen) sieht es zwar noch nicht aus, aber wenigstens die Füße bleiben ganz.